CCH zur DIVI22

DIVI22

Nicht ganz der erste Medizinkongress

Schon länger bin ich auf Twitter, fast so lange folge ich dort Mediziner*innen. Vor ein paar Wochen hatte ich am Wochenende nichts vor, es wurden Models für Ultraschallkurse beim EUSEM/DGINA Kongress in Berlin gesucht, und eben diese Twitter Menschen waren auch da. Also nichts wie hin. Gesagt getan, die Hälfte meiner Twitter-Held*innen getroffen und viel über Ultraschall gelernt. Leider bin ich am Montag wieder zur Uni und habe den Hauptteil des Kongresses (und gewisse Abendveranstaltungen) verpasst.

Die Leute zu treffen war super witzig und ich hatte festgestellt, dass der Kongress auch inhaltlich spannend ist (what?!) und ich sogar verstehe worum es geht. Jahrelanges rumnerden zahlt sich aus!

Hamburg muss sich lohnen

Nun stand also der DIVI-Kongress an. Sogar in Hamburg, man würde sich also Unterkunft und Fahrtkosten sparen. Und könnte Waffeln mitbringen. Keine Frage also. In der Woche nichtmal Uni, also angemeldet und hin!

Im Gebäude habe ich mich schnell zurechtgefunden - zuletzt war ich zum Chaos Communication Congress 2016 hier. Ist schick geworden, aber die CCC-Deko gefällt mir besser. ;)

DIVI22 Saal und Bühne

Mitbegeisterte Twitter-Menschen waren schnell gefunden, interessante Talks rausgesucht und ein Besuch in der Industrieausstellung eingeplant. Zum Mittag hab ich dann gleich Leute mit in die Uni-Mensa mitgenommen.

Nierenersatzverfahren, typische Symptome in der Notaufnahme, Qualitätsmanagement auf der Intensivstation. Alles dabei: thematisch, Niveau, aber auch Vortragsqualität. Wie so oft zeigt sich: sich kurz zu fassen ist eine der größten Herausforderungen.

Wissenschaftliches Unterhaltungsprogramm

Die vielen Talks haben meinen Kopf zu schaffen gemacht, aber der Kongress bot dafür auch etwas zum Schlendern und (mental) ausruhen. In der Industrieausstellung fanden sich die altbekannten Anbieter von Medizinprodukten, Tragen, Taschen und Ausbildungsmaterial, aber auch den ein oder anderen klinischen Arbeitgeber und "präklinischen Akteur". Viel an Messe-Goodies einzusammeln und Demonstrationen anzuschauen.

Feuerwehr Höhenrettung rettet durch enge Röhre

Die Höhenretter der Hamburger Feuerwehr haben im Foyer demonstriert, wie sie eine verletzte Person mit einer Schleifkorbtrage durch eine enge Röhre retten können. Das Verfahren würde ermöglicht durch eine spezielle Aufhängung der Trage mit Flaschenzug und sei seit einem Jahr in der Erprobung.

Zwei findige Kollegen haben eine Trainingsstation zum Bronchoskopieren ausgestellt, in der man die Mos Eisley Cantina aus Lego nach bestimmten Figuren durchsuchen muss. Ein Tablet auf dem Koffer, in dem das Modell ist, zeigt das gesuchte Ziel und spielt natürlich die passende Musik. Im Modell sind Photodioden verklebt, die erkennen, wenn man mit der Lampe des Bronchoskops dicht dran ist.

Wir haben auch noch Intubieren unter Absaugung geübt, uns die Ausrüstung der Bundeswehr angeschaut, einen Neo-Intensiv angeschaut und uns von den Höhenrettern anheben lassen.

Endlich angekommen

Für mich war dieser Kongress etwas symbolisch. Nicht nur fühle ich mich fachlich langsam fit genug um ärtzliche Inhalte nachvollziehen zu können, sondern habe auch das Gefühl endlich Menschen kennenzulernen, die mit einer ähnlichen Begeisterung an die Dinge herangehen wie ich.

Richtig rumnerden, die Kataloginhalte der Uni mal hinter sich lassen und wieder selber erkunden und kennenlernen und voneinander erfahren und und miteinander verstehen. Das alles mit Leuten, die Leute kennen und mich mit Begeisterung an ihrer Erfahrung und ihren Möglichkeiten teilhaben lassen (siehe Foto vom Dach des Radisson Blu).

Mein Kalender für 2023 füllt sich bereits ordentlich und ich freue mich auf alles was da kommt.

Vom Dach des Radisson Blu